RIAA Filter
Die RIAA Kennlinie definiert ein Filter für die korrekte Wiedergabe von Schallplatten. Dieses Filter wurde von der Recording Industry Association of America definiert. Durch diese Entzerrung wird die Tonqualität verbessert und auch die Laufzeit verlängert. Die RIAA Kurve ist weltweit als de-fakto Standard etabliert und wird in dieser Form seit 1954 verwendet.
Das RIAA Filter funktioniert ähnlich wie die Pre-Emphase bei Bandmaschinen oder Kassettenrekordern. Die tiefen Frequenzen werden während der Aufnahme abgesenkt und die hohen Frequenzen angehoben. Bei der Wiedergabe wird das umgekehrte Filter verwendet. Insgesamt ergibt sich wieder ein flacher Frequenzgang. Durch diese Maßnahme wird das Rauschen und ähnliche Störungen bei den hohen Frequenzen verringert. Durch die Absenkung der tiefen Frequenzen wird die maximale mechanische Ablenkung der Abtasteinheit verringert. Die Rillen können schmaler sein und liegen damit dichter zusammen und verlängern dadurch die Laufzeit.
Auf der anderen Seite werden Rumpelgeräusche während des Abspielens verstärkt. Daher werden hohe Anforderungen an die Präzision und Laufruhe des Abspielers gestellt.
Das RIAA Filter ist kein einfaches Tiefpaßfilter. Vielmehr gibt es drei Zeitkonstanten bei 75ms, 318 ms und 3180ms. Dies entspricht 2122 Hz, 500 Hz und 50 Hz. Das letzte Filter ist als Tiefpaß ausgelegt um Rumpelgeräusche zu unterdrücken. Weiterhin gibt es eine vierte Zeitkonstante bei 3.18µs (50kHz).
WinAudioMLS enthält das RIAA Filter und die inverse Kurve als digitales Filter. Diese Filter können im Analysator und im Generator verwendet werden.. Damit können Wiedergabegeräte als auch Vorverstärker gestestet werden.
Das erste Bild zeigt die RIAA und inverse Kurve. Die Kurven sind willkürlich auf 0dB bei 1kHz normiert.
Das zweite Bild zeigt die ideale RIAA Kurve und eine reale Messung des integierten Filters. Da die RIAA Kurve bis weit über 50kHz definiert wird, kann eine exakte Umsetzung nur bei entsprechend hoher Abtastrate erreicht werden. Bei dieser Messung verwenden wir daher eine Abtastrate von 192kHz. Die Abweichung im Bereich 10 bis 55kHz beträgt weniger als 0.02dB. Zwischen 10 und 20kHz weniger als 0.015dB. Zwischen 10 und 15kHz weniger als 0.005dB.